Als ich die Einladung für eine Bloggerreise nach China (genauer Suzhou und Nanjing) in meinem Postfach fand, konnte ich es zunächst laum glauben. Es ist gerade einmal drei Monate her gewesen, dass ich von meiner Asienreise zurückgekommen bin, bei der ich auch in Shanghai war. Aber dies war auch der Grund, warum ich nicht lange überlegen musste, denn ich war bereits in Asien und besonders auch in China verliebt.
Wie sehr ich mein Herz noch weiter an China verlieren würde, ahnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Ich hatte bereits etwas von den malerischen Städten unweit Shanghais gehört, es selber jedoch während meiner Reisen nie dorthin geschafft. Dabei sind gerade diese super interessant und – von einigen Tagestouristen abgesehen – dem Westen noch relativ unbekannt.
Suzhou kann auf eine über 2500 Jahre alte Geschichte zurückblicken und das merkt man der Stadt an. Die Altstadt hat einige wunderschöne Straßen und so ist die Pingjiang Road (Píngjiāng Lù) nicht nur ein idealer Ort, um einkaufen zu gehen, sondern bietet auch zahlreiche Eindrücke fürs Auge.
Die kleinere Shantang Street (Shāntáng Jiē) bietet wiederum wirklich alles auf kleinstem Ort. Ist die eine Hälfte der Straße mit vielen Läden mit allerlei Tant und Ramsch oder Essensläden bestückt, findet sich auf der anderen Hälfte ganz schnell das authentische und ursprüngliche chinesische Leben wieder. Die Straße wird außerdem von roten Lampinons geschmückt, mehr China geht also wirklich nicht.
Die klassischen chinesischen Gärten
In einer so grünen Stadt wie Suzhou darf natürlich ein Besuch eines traditionellen chinesischen Garten nicht fehlen. Die Stadt hat gleich zwei sehr schöne Gärten, die man unbedingt gesehen haben sollte. Der Garten des bescheidenen Beamten gehört zu einem der vier Gärten Chinas, die zum UNESCO-Welterbe erklärt wurden und wurde um das Jahr 1513 angelegt. Hier gibt es viele Pavillions, Brücken und einen Lotussee zu bewundern.
Aber auch der Besuch des Garten des Meisters der Netze ist sehr empfehlenswert, ganz besonders am Abend. Dann finden dort nämlich traditionell chinesische Opern statt, die so ganz anders sind, als die bei uns in Europa. Hierbei werden Tanz, Gesang und Akrobatik sowie Musik miteinander kombiniert und im Garten des Meisters der Netze findet die Oper im gesamten Garten statt, sodass immer wieder der Ort gewechselt wird.
Das moderne Suzhou
So traditonell und idyllisch die Stadt auch ist, Suzhou gehört zu einer der sogenannten Boom-Städten Chinas. Früher wie heute ist die Stadt für seine Seidenproduktion bekannt. Aber inzwischen ist Suzhou auch ein Technikstandort. Hier – unweit von Shanghai – haben sich inzwischen große Firmen niedergelassen oder lassen hier produzieren, wie zum Beispiel Apple. Das moderne Suzhou trifft man besonders gut am Jinjisee mitten in der Stadt (vergesst auf gar keinen Fall euren Mückenschutz!).
Ebenfalls sehr modern ist der Eslite Store. Offiziell ein Buchladen, beherbergt das Zentrum jede Menge Einkaufsmöglichkeiten. Hier gibt es sogar traditionelle Seidenprodukte zu kaufen, aber hauptsächlich finden sich moderne Läden mit Souvenirs, Kleidung und viele Essenstände mit allem, was die asiatische Küche zu bieten hat.
Ein Ausflug in die Wasserstadt Zhouzhuang
Wenn du in Suzhou bist, dann solltest du unbedingt einen Ausflug in die Wasserstadt Zhouzhuang planen. Der kleine Ort ist zwar ziemlich touristisch, aber auch wunderschön. Es gibt unzählige kleine Brücken und Gassen sowie viele kleine Geschäfte. Die Wasserstadt Zhouzhuang ist nicht weit von Suzhou entfernt und ein Ausflug hierhin lohnt sich sehr. So schön Suzhou mit seinen Wasserstraßen schon ist, so verzaubert Zhouzhuang noch ein kleines bisschen mehr. Die Stadt ist mit seinen knapp 30.000 Einwohnern für China sehr klein, ist aber eine der bekanntesten Wasserstädte des Landes. Innerhalb des historischen Stadtkerns kommt man sich tatsächlich wie in Venedig vor, da er von unzähligen Wasserstraßen durchzogen wird, sodass sich die Stadt auch wunderbar per Boot vom Wasser aus erkunden lässt.
Unterkunft in Suzhou
Während unserer Reise waren wir im Garden Hotel Suzhou untergebracht, einem 5-Sterne-Gartenhotel, das wirklich keine Wünsche offen ließ. Insbesondere auf das Frühstücksbuffet, das neben einer kleinen westlichen Auswahl auch viel landestypische Küche servierte, habe ich mich jeden Morgen gefreut. Außerdem ist das Hotel gut gelegen und zum Beispiel in direkter Nähe zum Garten des Meisters der Netze.
Suzhou hat mich wirklich begeistert und ich kann dir nur empfehlen, einige Tage in dieser schönen Stadt zu verbringen. Für mich verbindet Suzhou perfekt das Moderne mit dem Traditionellem. Während Shanghai besonders durch seine moderne Seite beeindruckt, kann man in Suzhou das ursprüngliche China sehen und sich dennoch in einer Großstadt befinden. Am besten erreichst du Suzhou von Shanghai aus innerhalb von knapp 1,5 Stunden mit dem Zug.
Ich wurde zu dieser Reise von den Tourismusbehörden Suzhou und Nanjing sowie von China Tours eingeladen. Hierdurch entstanden keinerlei Verpflichtungen und meine persönliche Meinung bleibt davon unberührt.