Im Januar habe ich mich komplett vegan ernährt – und das, obwohl ich bis dahin sehr gerne Fleisch und andere tierische Produkte konsumiert habe. Trotzdem habe ich meine 31 vegane Tage ohne Probleme durchgezogen und heute möchte ich in diesem Beitrag verraten, wie ihr es schafft, (eine Zeit lang) vegan zu leben.
Ich habe euch bereits auf meinem YouTube Kanal erzählt, wie ich mich auf den veganen Monat vorbereitet habe. Zum Glück war ich nicht völlig auf mich allein gestellt, eine sehr gute Freundin von mir lebt seit vielen Jahren vegan und von ihr habe ich so wertvolle Tipps für die Anfangsphase bekommen. Und zwar in Form eines Adventskalenders, bei dem ich 24 Tage jeden Tag ein Rezept und Tipps zu einem bestimmten Thema bekommen habe. Zwar konnte ich es nicht alles sofort umsetzen, weil ich mich im Dezember nicht vegan ernährt habe, aber es war eine super mentale Vorbereitung für den Januar. Und ich habe während meiner Challenge oft in das kleine Buch geschaut, um mich für Rezepte und das Vegansein zu inspieren (an meine Freundin: Wenn du das hier zufällig lesen solltest: Nochmal vielen lieben Dank! :) ).
Ein paar Tipps möchte ich heute an euch weitergeben.

Tipps für Bücher rund um vegane Ernährung
Ich bin jemand, der sich gerne auch etwas genauer in eine Thematik einliest, bevor man es selbst ausprobiert. Auf der einen Seite, weil man das Rad nicht selbst neu erfinden muss – vieles wurde bereits erfunden und warum sollte man sich das nicht zu Nutze machen? Auf der anderen Seite lese ich gerne auch Debatten über kontroverse Themen, um mir selbst eine Meinung zu bilden. Über den Veganismus kann ich die “Gegenseite” zum großen Teil weglassen. Wer von uns hat noch nicht gehört, dass Veganer ja alle Probleme mit der Nährstoffzufuhr haben und wir seit Jahrtausenden Fleisch essen. Zeit, die andere Seite genauer zu betrachten. Folgende Bücher stehen auf meiner Leseliste (*enthält Affiliate-Links/ Werbung):
- Tiere essen (Jonathan Safran Foer)
- The China Study (T. Colin Campbell)
- Skinny Bitch: Die Wahrheit über schlechtes Essen (Rory Freedman)
- Kein Fleisch macht glücklich (Andreas Grabolle)
- Vegan Guide (Patrick Bolk)
- Eat to Live (Dr. Joel Fuhrman)
- Warum wir Hunde lieben, Schweine essen und Kühe anziehen (Dr. Melanie Joy)
- Animal Liberation (Peter Singer)
Saisonal und regional
Vegan sein ist sicherlich nicht die günstigste Ernährungsweise. Aber muss es denn unbedingt teuer sein? Definitiv nicht! Wer auf Ersatzprodukte wie vegane Wurst, Schnitzel, Fertigkäse etc verzichten kann, der spart schon eine ganze Menge. Gemüse und Obst regional und saisonal zu kaufen spart ebenfalls Geld. Außerdem enthalten diese Lebensmittel meist auch mehr Nährstoffe, da sie keine langen Transportwege hinter sich haben und besser für die Umwelt ist es auch. Hilfreich finde ich (nicht nur im Winter) einen Saisonkalender, denn ich bin ganz ehrlich: Wir haben das Wissen darüber verloren, was bei uns vor Ort eigentlich alles wächst.

Für fast alles gibt es einen Ersatz
Am Anfang hatte ich Angst, dass viele Gerichte während meines Vegan Experiments komplett wegfallen würden. Inzwischen gibt es aber für alles eine Art Ersatz: Eine riesige Auswahl an pflanzlichen Milchalternativen, vegane fertige Ersatzprodukte und andere Annehmlichkeiten. Ich habe gleich zu Beginn mit einem Eiersatz in Pulverform vegane Waffeln gebacken und es war dadurch nicht nur lecker, sondern auch super einfach. Wusstet ihr, dass es so viele Möglichkeiten gibt, ein Ei zu ersetzen? Je nach Verwendungszweck eignen sich Leinsamen, Soja- und Kichererbsenmehl, Apfelmus, Bananen oder Tofu.
Snacks für unterwegs
Nicht immer ist das (Neu-)Vegansein einfach. Wenn man ungeplant länger unterwegs ist und plötzlich Hunger bekommt, bleibt man mit einem veganen Snack in der Tasche willensstark. Snacks können zum Beispiel frische Datteln, ungesalzene Nüsse, frisches Obst, Energyballs, unfrittierte Gemüsecracker oder Trockenobst sein.

Dürfen vs. wollen
Veganer dürfen und können ja nichts essen! Ein Argument, das wahrscheinlich die meisten von euch kennen. Interessanterweise haben mir diese Denkanstöße über die ersten Tage geholfen.
If slaughterhouses had glass walls,
everyone would be vegetarian.
– Paul McCartney
Sollte dir irgendjemand vorschreiben, was du zu essen hast? (gilt natürlich auch bei Veganern für die Nichtveganer ;) ) Und kann man wirklich kaum noch Produkte essen? Oder ist es vielmehr so, dass man sich dafür aus ethischen, gesundheitlichen oder ökologischen Gründen dafür entschieden hat? Will man nicht der Umwelt/ den Tieren / sich selbst etwas Gutes tun? Aus dem Dürfen ein Wollen zu machen ist der Schlüssel für eine glückliche Ernährung.
Nützliche Websiten & Blogs
Am Anfang braucht es jede Unterstützung, die man bekommen kann. Denn zwar ist “Vegan” inzwischen in der Gesellschaft irgendwie angekommen und auch halbwegs akzeptiert, einfach und selbstverständlich ist es jedoch nicht. Diese Websiten können im Alltag ein bisschen helfen:
- ProVeg (Rezepte & Nährstoffe)
- Veganblatt (Rezepte, Restaurants, Gesundheit)
- IssHappy (Rezepte, Coaching)
- The Lotus and the Artichoke (vegane Gerichte aus der ganzen Welt)
- Peta Deutschland
- Pia Kraftfutter (Rezepte, Minimalismus)
- Tea & Twigs bzw. Jasminar auf YT (vegane Inspirationen)
Film Tipps
Filmempfehlungen meiner Freundin an mich:
- Earthlings
- Cowspiracy
- What the Health
- Gabel statt Skalpell (Forks over Knives)
- Matrix
- Cloud Atlas
Kalorien und Nährstoffe
Um sicherzugehen, dass man bei seiner Ernährungsumstellung dennoch genügend Nährstoffe zu sich nimmt, ist cronometer.com eine Empfehlung. Eine ausgewogene Ernährung sollten aber nötigen Nährstoffe aufgenommen werden. Nur zwei sind etwas problematisch: Vitamin B12 und Vitamin D. Beides wird von uns hauptsächlich über tierische Lebensmittel aufgenommen. Vitamin D können wir zwar selbst produzieren, aber im Winter gelingt uns das oft nicht. Das ist aber kein veganes Problem, auch viele andere haben im Winter einen Vitamin D Mangel.
Beide Nährstoffe kann man hervorragend supplementieren, B12 ist in vielen Milchalternativen bereits hinzugefügt.
Übrigens muss man nicht immer jeden Tag alle Nährstoffe in der perfekten Menge einnehmen – Hauptsache, man nimmt sie überhaupt zu sich!
Vegane Schokolade
Vegane Produkte tummeln sich eigentlich schon sehr lange unter uns. Die tarnen sich als dunkle Schokolade, die in fast allen Fällen von sich aus vegan ist. Trotzdem gibt es auch viele Alternativen, wenn es mal nicht so herb sein soll. Reismilchschokolade kann ich euch da zum Beispiel besonders ans Herz legen.
Erinner dich, warum du angefangen hast
Und immer, wenn es etwas schwierig sein sollte. Unterwegs, am Esstisch mit dem Partner oder weil man alten Gewohnheiten nachtrauert. Erinner dich, warum du angefangen hast. Mach dir bewusst, warum du jetzt gerade vegan sein möchtest. Und mal ganz ehrlich: So schwer wie gedacht ist es eigentlich nicht!