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Wie ich Madrid neu kennenlernte

Ich habe mich geirrt. Vor zwölf Jahren war ich schon einmal in Madrid. Sehr viel ist von dem kurzen Besuch nicht in Erinnerung geblieben, nur viele Abgase, lange Wege und sehr viele Pflastersteine. Jahrelang lief ich mit dem Glauben rum, dass die spanische Hauptstadt keineswegs besonders hübsch sei und kein Reiseziel, was ganz oben auf der Wunschliste stehen muss.
Der Zufall wollte es, dass ich Madrid noch einmal kennenlernen sollte.

Dem Negativen aus der Kindheit wich den neuen Eindrücken. Dem Gefühl New Yorks auf der Gran Vía, der großen Einkaufsstraße Madrids, einem Hauch von Paris auf dem Plaza de Oriente
und dem typischen spanischen Flair an der Puerta del Sol.

Unsere Unterkunft war ein Appartment, welches wir über ein Hotelportal gefunden haben. Preislich wirklich gut (Madrid ist nicht billig) und direkt in der Altstadt. Obwohl wir abends etwas später ankamen, als die “Rezeption” besetzt ist, hat man auf uns gewartet und uns sehr nett begrüßt. In dem Haus schienen hauptsächlich Spanier zu wohnen, nur ein paar einzelne Appartments werden wohl vermietet. Wir bekamen das Domizil direkt unter dem Dach, das “Homer & Marge Appartment”, Namensgeber hierfür war eine Gallerie mit Bildern der Simpsons. Insgesamt war unsere Unterkunft sehr modern und hübsch eingerichtet und wir haben uns dort sehr wohl und fast wie zu Hause gefühlt.

 

Der Mercado de San Miguel war direkt bei uns um die Ecke und meiner Meinung nach lohnt sich besonders Abends ein Besuch dort. Allerdings weniger wegen des Essens als vielmehr die tolle Lichtstimmung durch die Beleuchtung am Abend. Im Mercado selbst gibt es die unterschiedlichsten Sachen, kleine Tapas, Pizza oder aber auch süßes Gebäck. Allerdings ist alles recht überteuert und die Preise sind nicht immer der Qualität angepasst. Zum Drüberschlendern ist der Mercado meiner Meinung nach trotzdem alleine durch seine Atmosphäre eine Empfehlung.

Wer Lust auf einen kleinen Snack hat geht am besten (gegen Mittag) in die Calle del Arenal zu Ferpal. Dort gibt es wunderbare Sandwiches mit den unterschiedlichsten Belägen zu kleinem Preis. Die Wahl zwischen leckerem spanischen Serranoschinken oder Thunfischcreme und vielen anderen Varianten fällt nicht leicht. Die Atmosphäre in dem typisch spanischen Geschäft mit den Madrillenos links und rechts gibt es gratis dazu.

Den Nachmittag (besonders am Wochenende) verbringt man am besten im Retiro-Park, Madrids wunderbaren Grünanlage. Für mich gibt es nichts Schöneres als direkt am künstlichen See Estanque del Retiro auf einer der Bänke zu sitzen. Besonders jetzt im September, die Zeit zwischen Sommer und dem beginnenden Herbst ist es dort wunderschön. Musiker nutzen den Ort auch gerne, um sich dort vor Publikum zu präsentieren.
Einen Besuch solltet ihr auch dem Kristallpalast abstatten. Nicht nur das Gebäude ist sehenswert, auch die Treppenstufen direkt am See sind ein wunderbarer Ort um zu entspannen.

 

Inzwischen habe ich von Madrid ein komplett anderes Bild und finde die Stadt wirklich schön! Mir gefällt der Mix aus Alt und Neu, kleinen Gassen und riesigen Einkaufsstraßen, dem unglaublich schönem Retiro-Park und den Anlagen rund um den Palacio Real.

 

 

 

 
Habt ihr Madrid auch schon kennengelernt und wie gefällt euch diese Stadt?
Hattet ihr auch schon einmal völlig falsche Vorstellungen von einem Reiseziel?