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Studieren mit dem iPad

Eigentlich bin ich ein Papiermensch. Ich liebe es, den Geruch von frischgedruckten Büchern zu riechen. Ich habe eine ziemlich große Sammlung von Stiften und Textmarkern und außerdem mag ich es, alles geordnet in einem Ordner abzuheften. Trotzdem habe ich mich schon bei Beginn meines ersten Studiums für ein iPad entschieden. Denn so sehr ich alles Haptische liebe, endlos viele Power-Point-Präsentationen auszudrucken fand ich dann nicht mehr so toll. Insbesondere, wenn der Drucker immer dann rumzickte, wenn man nur “ganz kurz” auf die letzte Minute das aktuelle Skript ausdrucken wollte.

In diesem Post möchte ich euch meine Erfahrungen zum Studium mit dem iPad genauer schildern. Außerdem verrate ich euch, wie sich das Arbeiten mit meinem neuen iPad Pro zum Arbeiten mit dem iPad 4 geändert hat.

Mein erstes iPad hat mir dafür super Dienste erwiesen. Schon damals kam mir der Gedanke, auch auf meinem digitalen Skript Notizen zu machen. Damals hatte das iPad dafür keine offizielle Lösung. Also habe ich mir einen Stift von einem Drittanbieter besorgt und mir Apps zum Schreiben runtergeladen.
Das Ganze war schon nahe dran an einer guten Lösung für mich. Allerdings konnte man nicht wirklich gut lange Mitschriften auf dem iPad schreiben, man merkte, dass das iPad dafür einfach nicht konzepiert war.
Als dann zuletzt meine App fürs Mitschreiben immer wieder abstürzte war klar, dass ich mein iPad 4 in Rente schicke.

Inzwischen hat sich auf dem Markt auch einiges getan und Apple hat genau so ein iPad nun im Sortiment, wie ich es mir schon vor Jahren gewünscht hätte. Im Juni gab es dann wieder eine neue Version des iPad Pros und es war klar, dass es genau die werden sollte.

Mein iPad

Entscheiden habe ich mich für ein Apple iPad Pro 10.5” in der Wifi Variante und mit 256 GB Speicherplatz. Für mich hat die Variante das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Der Aufpreis zur 64 GB Variante ist recht gering und so muss man sich über Speicherplatzprobleme lange keine Sorgen machen.

Dazu habe ich den obligatorischen Apple Pencil gekauft – ja, auch bei dem stolzen Preis des iPads ist dieser nicht im Lieferumfang enthalten. Der Apple Pencil kostet stolze 109 Euro, ist aber für das perfekte Schreibgefühl auf dem Tablet unverzichtbar.

 

Mit diesen Apps arbeite ich

Die richtigen Apps sind entscheidend dafür, ob man das iPad als Arbeitsgerät verwenden kann. Ich habe mich längst noch nicht ausführlich mit allen Möglichkeiten auseinandergesetzt, aber schon jetzt sehr gute “Basics” für mich gefunden.

GoodNotes

GoodNotes ist DIE zentrale App auf meinem iPad, denn hier kann ich handschriftliche Notizen wunderbar festhalten. Man kann sich Notizbücher beispielsweise für verschiedene Fächer erstellen und dabei auswählen, ob man auf liniertem, karierten oder Blankopapier (und noch einigen anderen Varianten) schreiben möchte. Innerhalb dieses Notizbuches lassen sich auch PDF Dokumente einfügen, sodass man in einem Notizbuch wirklich alles Relevante zu einem Modulfach sammeln kann. Zum Schreiben kann man die Strichstärke und Farbe des Stiftes auswählen, ebenso gibt es einen Textmarker.

Evernote

Sehr ähnlich zu GoodNotes ist Evernote. Auch hier lassen sich handschriftliche Notizen übersichtlich sammeln und Dokumente beschriften. Zusätzlich bietet Evernote die Möglichkeit, die eigenen Handschriftnotizen in einen Text umzuwandeln. Bislang habe ich diese Funktion noch nicht gebraucht und deshalb im Alltag noch wirklich getestet. Bei den ersten Proben hat es aber super funktioniert. Allerdings braucht man für die Umwandlung eine Internetverbindung.

Dropbox

Ziemlich selbsterklärend, da die Meisten von euch Dropbox kennen dürften. Gerade für Leute, die wie ich nicht alle Geräte von Apple haben, ist Dropbox eine wunderbare Möglichkeit, um von allen Zugriff auf wichtige Dateien zu haben.

Intelli

Mit Intelli lassen sich Karteikarten erstellen. Karteikarten sind ein sehr beliebtes Lerntool und auch ich nutze es gerne. Auf dem iPad lassen sich neben ganz normalen Texten auch Bilder auf der Karte einfügen. Karteikarten die man nicht konnte, werden immer wieder erneut abgefragt. Besonders toll finde ich die digitalen Karteikarten, weil ich sie automatisch synchronisiert auch auf meinem iPhone habem kann. So sind sie wirkich immer und überall dabei und ich kann super unterwegs in der Bahn lernen.

Weiteres

Es gibt tausende Apps und da jeder andere Schwerpunkte beim Arbeiten setzt, gehe ich in diesem Beitrag nicht auf spezifische Apps weiter ein. Aber inzwischen gibt es für fast jedes Studium weitere nützliche Tools wie Vokabel- und Grammatiktrainer, verschiedene 3D Darstellungen für Mediziner oder mathematische Graphendarstellungen.

 

Arbeiten mit dem iPad Pro vs iPad 4

Da ich ja bereits vorher ein iPad genutzt habe, möchte ich euch noch einen Einblick zu den Unterschieden zwischen einem “normalen” iPad und dem iPad Pro geben.

Das Offensichtlichste zuerst: Das Schreiben auf dem iPad Pro ist deutlich angenehmer als auf einem normalen iPad. Natürlich gibt es inzwischen eine Vielzahl von Stiften verschiedener Anbieter auf dem Markt und das alles ist sicherlich keine schlechte Lösung, wenn man nur einen Text markieren möchte oder ein paar kurze Notizen an den Rand eines Dokuments schreiben will. Wer allerdings eine komplette Vorlesung “mitverschriftlichen” möchte, der stößt damit schnell an Grenzen. So sind die Stifte meist mit einer sehr großen Spitze versehen, da sie sonst vom iPad gar nicht erkannt werden.

Auf dem iPad Pro ist das Schreiben wirklich wie auf Papier, musste ich auf meinem alten iPad bedingt durch die Größe der Stiftspitze relativ groß schreiben (was anstrengend und schnell auch unleserlich wurde), kann ich nun in normaler Schriftgröße ohne Probleme schreiben. Manchmal muss ich mich sogar noch dazu zwingen, etwas kleiner zu schreiben und bin immer wieder verblüfft, dass es absolut kein Problem ist. Das hat dazu geführt, dass ich mir inzwischen sogar Lernzettel auf dem Tablet erstelle. Ich kann dort immer wieder etwas ergänzen oder ändern, es ist papiersparend und ich habe alles immer mit einem Griff dabei.

Ein weiterer Bonus des iPad Pros ist, dass man beim Schreiben die Hand auf dem Display ablegen kann und die Software das automatisch erkennt. Auf meinem iPad 4 ging das nicht. In vielen Schreibapps gibt es unten eine Fläche, die man größer oder kleiner ziehen kann, um dort problemlos die Hand abzulegen – sonderlich benutzerfreundlich ist das alles aber nicht und es stört mehr den Arbeitsfluss als es nützt.

Ansonsten ist das iPad Pro vor allem schnell (besonders im Vergleich zum iPad 4)! Es hat kaum Reaktionszeiten und zwischen mehreren Apps hin- und her zu switchen verursacht auch kein Hängen oder Abstürzen. Da merkte man dem iPad 4 sein Alter deutlich an.

Fazit

Für mich hat sich die teure Anschaffung bereits gelohnt, auch wenn ich bisher nur wenige Vorlesungen damit besucht habe. Dafür konnte ich es bereits in meiner Klausurenphase austesten und finde es sehr entspannend, alles in so einem schlanken Gerät dabei zu haben und trotzdem nicht auf handgeschriebene Unterlagen verzichten zu müssen.

Ich bin gespannt auf ein neues Software-Update im Herbst, das nochmal wesentliche Verbesserungen bringen soll. Dann soll auch Multitasking der Apps funktionieren. Schon jetzt aber kann ich sagen, dass sich ein iPad Pro für das Studium sehr lohnen kann, wenn man diese Art des digitalen Arbeitens mag.