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Island // A Fairy Tale

Mit meinen Eltern bin ich von klein auf viel gereist. Dabei ging es fast immer in den Süden, zumindest nicht nördlicher als unsere Breitengrade. Den Norden, in den zog es sie überhaupt nicht.

Bei mir ist das anders. Zwar liebe ich auch von Kindheit an den Süden, ( wie könnte ich das nach all den vielen Eindrücken auch nicht?) aber mich interessiert auch der Norden, der so ganz anders ist. Wo die Natur so unfassbar vielfältig und schön ist.

Nach meinem Abitur hatte ich Zeit für eine Reise. Für etwas Besonderes. Schon länger reizte mich da ein Land besonders – Island.
Wie so ziemlich jedes andere Mädchen in dem Alter auch druchlebte ich in der Grundschulzeit eine ausgeprägte Pferdephase. Ich verschlang alles, was in die Kategorie Pferde fiel. Zeitschriften, Bücher, Hörspiele und auch vor Sachbüchern machte ich dabei nicht halt. Natürlich gab es auch einige Geschichten, die sich mit Islandpferden beschäftigten und in deren Heimat spielten.
Schon damals faszinierte mich die Landschaft und besonders die Märchen und Sagen, die noch heute eine sehr große Rolle auf Island spielen. Wie bezaubernd muss ein Land und seine Bewohner sein, wo noch an die Existenz von Elfen geglaubt wird – und im Zweifel auch die Straße nicht geradeaus weitergebaut werden darf, um die Behausung der Wesen nicht zu zerstören.

Island war also schon lange ein Traum. Und im Sommer 2012 erfüllte er sich dann. Für eine Woche ging es auf die Insel aus Eis und Feuer.

Auf dem Weg in die Hauptstadt Reykjavík machten wir erstmal einen Stopp an der berühmten Blue Lagoon. Das Thermalfreibad hat durch die Heißwasserquellen eine Temperatur von ca. 38 Grad, außerdem ist das Wasser besonders gut für die Haut. Der Besuch war wirklich total entspannend und eins der Highlights auf Island.

 

 

Die Hauptstadt selbst ist ziemlich klein, ist Island ja ein Land, dass eine sehr niedirge Bevölkerungsdichte aufweist. Tatsächlich wohnen die meisten Isländer in Reykjavík, trotzdem hat sie nur knapp 120.000 Einwohner. Einen Titel hat sich die kleine Stadt aber dennoch verdient: Sie ist die nördlichste Hauptstadt der Welt.
Zudem ist die Stadt sehr schön, allerdings hat man hier in zwei Tagen wirklich auch alles gesehen. Viele Touristenhotspots gibt es hier wahrlich nicht, umso mehr hat man aber Zeit, das Alltagsleben der Bewohner mitzuerleben.

 

 

 

Die nächsten Tage ging es zu den Naturhighlights der Insel. Blättert man durch den Reiseführer fällt einem vor allem auf, dass dabei sehr sehr viele Wasserfälle aufgeführt werden. Tatsächlich fährt man auf Island ständig an kleinen Bächlein und größeren Flüssen vorbei. Und ja, es gibt sehr viele Wasserfälle dort.
Trotzdem ist von den großen Wasserfällen absolut jeder sehenswert und wunderschön. Allgemein hat man auf Island nicht das Gefühl, sich an der Natur sattzusehen. Dafür ist sie gemessen an der Größe der Insel auch viel zu abwechslungsreich.

Alle Orte im Detail werde ich an dieser Stelle nicht aufführen, ihr findet sie in jedem Reiseführer.
Was dieser euch allerdings nicht vermitteln kann ist die unglaubliche Ruhe, die diese Natur ausstrahlt. Dieses Gefühl, neben den Naturgewalten ganz klein und unbedeutend zu sein, wenn ein riesiger Wasserfall neben einem in die Tiefe stürzt. Dieses Erstaunen über das Naturwunder, wenn die Insel ihre ganz eigene Zeit hat, gemessen an dem regelmäßigen Erwachen des Geysirs.
Die Kraft zu sehen, die in unserer Erde schlummern, wenn am Thingvellir die eurasische und die amerikanische Erdplatte aufeinandertreffen und sich ständig in Bewegung befinden oder die Lavaquellen, die heiß aus der Erde brodeln und die Umgebung mit Schwefelgeruch einhüllen.

Mitten im Sommer auf einmal auf einem See fahren, auf dem Gletschereisberge treiben. Abends zu Bett gehen, wenn die Sonne noch nicht untergegangen ist.
Dieser Glücksmoment, wenn du vor einem unglaublich tollen Wasserfall stehst und in diesem Moment die Sonne hinter den Wolken hervorkommt und einen Regenbogen zaubert.

 

 

 

 

Der märchenhafteste Moment auf Island war für mich dann der Stopp an einem Landhaus, runherum nichts außer die weiten Wiesen des Landes. Und dann beim Umsehen auf dem Hof sah ich das süße Wesen: Ein kleines Polarfuchsbaby war seit gestern dort zu Hause und hat in dem Hofhund direkt einen Spielgefährten gefunden. Wahrscheinlich hatte es seine Mutter verloren, die Hündin hatte es unweit des Hofes aufgegabelt. Diese Geschichte erinnerte an ein kleines Märchen – mitten auf der Insel der Elfen, Feen und Sagen.

 

 

 Von welcher Reise träumt ihr schon lange?